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Weg von Work-Life-Balance, hin zu Work-Life-Integration

Mit der Digitalisierung haben sich viele Dinge innerhalb der Arbeitswelt verändert: Von Künstlicher Intelligenz, über Vollautomatisierung bis hin zum Home Office. Das bedeutet nicht nur Veränderung für Firmen, sondern auch für die Mitarbeiter.

Mitarbeiter können im Rahmen des digitalen Zeitalters aus dem Supermarkt Geschäftsmails beantworten und mit Kollegen vom anderen Ende der Welt Meetings halten. Salary.com fand anhand einer Studie heraus, dass 64% der Mitarbeiter täglich während der Arbeitszeit Internetseiten besuchen, die nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben. Die Zahl macht deutlich, dass Privat- und Arbeitsleben sich immer stärker überschneiden und die Grenzen stärker ineinander verschwimmen.

Der Begriff Work-Life-Balance scheint mittlerweile unpassend, da es nicht mehr darum geht, ein optimales Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben zu schaffen. Das Ziel ist vielmehr, eine perfekte Symbiose zwischen den beiden Lebensbereichen zu kreieren, da sie sich sowieso nicht mehr klar voneinander trennen lassen. Durch Integration soll ein Ausgleich geschaffen werden. Hier tritt der Begriff “Work-Life-Integration” in den Vordergrund. Diese soll uns erlauben in jeder Situation, sowohl privat als auch beruflich, immer auf dem neuesten Stand zu sein und dabei keinen dieser beiden Bereiche zu kurz kommen zu lassen.

Vorteile der Work-Life-Integration

Zuvor hat das Vermischen des Arbeits- und Privatlebens oft Gewissensbisse verursacht. Sei es im Urlaub mal schnell das Email-Postfach öffnen oder ein Geschäftstelefonat führen, während der Arbeit Whatsapp-Nachrichten beantworten oder Soziale Medien durchforsten. Bisher gab es dafür nur wenig Akzeptanz.

Privatleben vs. Arbeit

Aber das soll sich mit einer gelungenen Work-Life-Integration ändern. Denn hier sind keine festen Grenzen gesetzt und die Einbeziehung ineinander soll ein stressfreies (Arbeits-)Leben ermöglichen, da das Verständnis für das Vermischen von Privat- und Arbeitsleben gesteigert ist und den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, entspannt, sorgenfrei und transparent damit umzugehen.

Flexibilisierung der Arbeitszeiten

Ein weiterer Vorteil ist die Abschaffung der genauen Aufteilung zwischen Arbeit- und Privatzeit. Was früher zur Schaffung der perfekten Work-Life-Balance aufwendig durchdacht und abgewogen werden musste, lässt sich bei der Work-Life-Integration durch das Ineinandergreifen auf entspannte und natürliche Weise erleben. Die Zeit kann viel produktiver genutzt werden. Sei es, in der Bahn den Laptop aufzuklappen, um die Fahrtzeit zum Arbeiten nutzen oder an der Schlange im Supermarkt Emails zu beantworten - durch Work-Life-Integration wird die Zeit viel effektiver genutzt.

Ein großer positiver Aspekt soll die Stressminimierung und Motivationssteigerung sein, welche eine Work-Life-Integration vielen Mitarbeitern ermöglichen soll. Diese erfolgt durch ein Arbeitsumfeld und -Klima, indem die Mitarbeiter sich wohl fühlen und in dem sie gerne Zeit verbringen. Hier sind die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben, Kollegen und Freunden, sowie Arbeits- und Freizeitaktivitäten verschwommen. Durch die effektiv genutzte Zeit soll mehr Freude am Arbeiten ermöglicht werden, was sich gleichzeitig auch positiv auf die Qualität der Leistung auswirken soll.

Nachteile der Work-Life-Integration

Natürlich hat Work-Life-Integration nicht nur Vorteile, sondern auch einige Kehrseiten und viele Gegner.

Eine Umfrage von Talents & Trends ergab, dass fast 70% der 600 befragten Berufstätigen angab, sie seien der Meinung, dass bei einer Verschmelzung das Privatleben mehr leidet und die Arbeit in den Vordergrund rückt. 40% meinten, durch Work-Life-Integration regelmäßig Überstunden zu machen. 64% der Umfrageteilnehmer gaben an, nur durch eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit, keinen der beiden Bereiche zu vernachlässigen.

Durch das Vermischen der beiden Bereiche kann es schnell vorkommen, dass niemals eine vollständige Entspannung vom Arbeitsleben erreicht wird, da die Arbeitnehmer nie vollständig Pause machen, weil sie den Arbeitsplatz zwar räumlich, aber nicht digital und mental verlassen können. Das kann zu Stress und der Vernachlässigung des Privatlebens führen, da dieses durch berufliche Tätigkeiten ständig unterbrochen wird.

Durch die Grenzauflösung von Arbeit und Freizeit, verschieben sich eventuell auch die Prioritäten. So wird beispielweise, anstatt sich auf ein wichtiges Meeting vorzubereiten, die Geburtstagsfeier des Kindes geplant und während des Geburtstags werden Arbeitsmails beantwortet. Durch die Vermischung beider Bereiche können die Prioritäten schnell falsch gesetzt werden.

Außerdem ist es viel schwieriger, einen Überblick über die geleisteten Überstunden zu behalten. Im Taxi Mails beantworten, beim Kochen Geschäftstelefonate führen oder vor dem Schlafen gehen die eine oder andere Aufgabe erledigen - wie viel Zeit dafür investiert wurde, ist meist unklar.

Maßnahmen, die Arbeitgeber für eine Work-Life-Integration ergreifen können

Natürlich ist das Konzept “Work-Life-Integration” nicht in jedem Unternehmen realisierbar. Es müssen Arbeitsbereiche sein, welche nicht durch räumliche Kriterien eingeschränkt sind. So ist beispielsweise einem Arbeiter aus der Logistikbranche eine Work-Life-Integration nicht möglich, denn die strikte Abgrenzung von Arbeit und Freizeit ist hier unentbehrlich. Dennoch gibt es auch viele Arbeitsbereiche, bei denen eine Work-Life-Integration für Mitarbeiter durchaus denkbar ist. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Unternehmen treffen können, um einen Schritt in Richtung Work-Life-Integration zu gehen.

Wichtig hierbei ist, immer offen zu bleiben und eine transparente Kommunikation anzustreben. Hier sollten die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten zur Erleichterung einer Work-Life-Integration beachtet und gründlich abgewogen werden, inwiefern diese auch getroffen werden können.

Eine wichtige Maßnahme, die schon viele Unternehmen, soweit es ihnen möglich ist, implementieren, ist die Möglichkeit des Home Office. Wie der Name schon sagt, ist es die Work-Life-Integration-Methode schlechthin. Es ermöglicht dem Mitarbeiter von überall aus zu arbeiten. Sei es, wenn er Zuhause bleiben muss, weil das Kind krank ist, vom Urlaub aus arbeiten möchte oder einfach mal Entspannung braucht und von der Couch aus seine Aufgaben erledigt. Home Office ist eine wunderbare Methode der Integration von Privat- und Berufsleben.

Ein weiterer sinnvoller Schritt, sind flexible Arbeitszeiten. Wenn man an einem Tag weniger zutun hat, ist es in Ordnung ein paar Stunden früher zu gehen, statt gelangweilt am Schreibtisch zu sitzen - wenn die Deadline immer näher rückt, kann man hingegen auch Zeit anhängen. Hier lautet das Motto: Qualität der Arbeit statt Quantität der Arbeitsstunden.

Am Arbeitsplatz selbst können ebenfalls Maßnahmen zur Work-Life-Integration getroffen werden. So haben viele Unternehmen eigene Kinderbetreuungen im Haus. Dies ermöglicht den Eltern in der Nähe ihrer Kinder zu sein und trotzdem ihrem Beruf nachgehen zu können. Viele Unternehmen setzen auch auf gesundheitsfördernde Maßnahmen, damit sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz erholt und gut fühlen. Das kann von Yoga, über Meditation bis hin zu Massagen reichen. Hier werden die Mitarbeiter von Stress und Sorgen während der Arbeitszeit befreit und können ihre Energiereserven auftanken. Das ist auch in Rückzugsorten innerhalb einiger Unternehmen möglich, zum Beispiel in Form von ”Chill-Areas” oder sogar Schlafräumen.

Work-Life-Integration - der Weg zur Freiheit oder zum Workaholic?

Wie so oft liegt die Wahrheit womöglich in der Mitte. Viele Mitarbeiter haben dieses Arbeitskonzept schon verinnerlicht und sowohl von den Vorteilen profitiert, als auch die Nachteile zu spüren bekommen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Erfolgsrate dieses Konzeptes von Person zu Person unterschiedlich ist. Man muss trotz Work-Life-Integration Prioritäten setzen können und sich auch in diesem eigentlich “grenzenlosen” Konzept, kleine Limits setzen, die einen dabei unterstützen, weder Privat- noch Arbeitsleben zu vernachlässigen. Einer der motivierendsten Faktoren für Mitarbeiter ist die Freiheit der Selbstbestimmung. Unternehmen sollten also nicht für ihre Angestellten entscheiden und eine Work-Life-Integration voraussetzen, sondern sie selbst austesten und entscheiden lassen, welche Arbeitsweise für sie am besten passt.

Was halten Sie vom Konzept der Work-Life-Integration?

Mit unserer Softwarelösung zur Personaleinsatzplanung shyftplan fördern wir die Selbstbestimmung von Mitarbeitern, indem diese in viele Planungsprozesse von Anfang an miteinbezogen werden. Dadurch nutzen wir ein bisher ungeahntes Potential: Employee Intelligence. Zu den weiteren Kernfunktionen unserer Software gehören Dienstplanung, Zeiterfassung, Abwesenheitsplanung und Zeitwirtschaft.